Ich
möchte dir heute nach langer Zeit wieder etwas von mir zeigen uns zwar meine
erste richtige Geschichte. Sie ist noch lange nicht fertig, aber ich möchte
dich bei diesem Prozess dabei haben. Ich bitte dich deshalb, lies dir meine
Geschichte durch und schreibe mir wie du sie findest. Denn ich bin auf dein
Feedback angewiesen ;)
Ach
übrigens, die Story ist nicht lektoriert, sprich wahrscheinlich voller Fehler,
schau einfach drüber weg.
Viel
Spaß mit meinem Baby.
Der Duft von Liebe
Eine Geschichte von Lea
Sun
Nacht für Nacht träume ich von
stahlblauen Augen.
Jeder Traum ist anders, aber
er ist immer da.
Die 21 jährige Liora Winston
beginnt, mit ihrer besten Freundin, ihr erstes Semester. Sie hat schon seit
einiger Zeit komische Träume, die sie auch über den Tag hinweg begleiten und
völlig außer Bahn werfen.
Liora träumt immer von
demselben gutaussehenden Mann, der ihr das Gefühl gibt, etwas Besonderes zu
sein. Langsam fragt sie sich, ob sie verrückt wird, doch dann passiert es, als
sich der Dozent ihres Fachs vorstellt, blicken sie stahlblaue Augen an. Den
Mann aus ihren Träumen gibt es also wirklich. Aber er ist ganz anders als wie
in ihren Träumen, Alec Parker ist ein arrogantes und selbstverliebtes Arschloch,
der Liora nicht ausstehen kann.
Gibt es das Schicksal
wirklich? Wird Lioras Traum Wirklichkeit?
Prolog
Der Duft von frisch gemähtem Gras zieht mir durch die Nase.
Ich atme diesen betörenden Duft aus Gras und Blumen ein, fühle mich wieder wie
ein kleines Kind, das auf den Feldern spielt. Ich schaue mich um, um demjenigen
zu danken der mir diese wunderbaren Erinnerungen zurück ins Gedächtnis gerufen
hat.
Ich erhasche einen Blick auf einen muskulösen Rücken und
breite Schultern die perfekt zum Anlehnen aussehen. Der Mann, dem dieser Rücken
gehört, sitzt auf einem fahrbaren Rasenmäher und zieht seine Runden. Was ich
bis jetzt von diesem Mann gesehen habe, ist atemberaubend. Er dreht eine
weitere Runde auf der Wiese und als ich endlich seine Vorderseite sehen kann,
verschlägt es mir fast den Atem. Stahlblaue Augen sehen mich freundlich an und
ich habe das Gefühl als würden sie mir bis in meine Seele blicke. Ich kann mich
nicht rühren, sondern schaue ihn nur weiter gefesselt an. Fragend sieht er in
meine Richtung, steigt von seinem Gefährt runter und kommt mit einem Lächeln
auf den Lippen auf mich zu. Ich bin nervös und gespannt zu gleich, denn wenn er
aus der Ferne schon so gut aussieht, wie wird er dann wohl aus der Nähe
aussehen? Als er endlich vor mir steht, kann ich ihn mir nun endlich ganz genau
anschauen. Er hat kastanienbraunes Haar, ein markantes Gesicht welches einen
drei Tage Bart ziert und diese stahlblauen Augen die mich von Anfang an
fasziniert haben. Als ich endlich meine Stimme wiedergefunden habe, danke ich
ihm. Er sieht mich mit gerunzelter Stirn an. Ich erkläre ihm, dass er mir meine
Kindheitserinnerungen wiedergeschenkt und mir dadurch meinen Tag versüßt hat.
Er lächelt und sagt »Du brauchst dich dafür nicht zu
bedanken, aber was ist, wenn ich dir sage, dass du mir mit deinem Lächeln den
Tag versüßt hast? «.
Ich kann es nicht glauben, flirtet er gerade mit mir?
Ich kann nichts anderes tun, als ihn anzustrahlen. Er
blickt mich mit seinen wunderschönen Augen an und wir sagen gar nichts, schauen
uns einfach in die Augen und genießen diesen Augenblick. Als er gerade etwas
sagen möchte, bemerke ich, wie auf der Wiese ein Einhorn galoppiert. Ich will
mich gerade noch fragen, was hier ein Einhorn zu suchen hat, denn soweit ich
weiß gibt es keine Einhörner, da reißt mich mein Wecker aus dem Land der
Träume.
Liora Winston
Ich öffne verschlafen die Augen und bin wieder in der
Realität angekommen. Es war also alles nur ein Traum, der geheimnisvolle Fremde
mit den stahlblauen Augen, alles nicht real.
Dieser Mann begleitet mich Nacht für Nacht in meinen
Träumen und macht mich wahnsinnig und das schon seit einigen Monaten.
Ich höre das Geräusch von einem Rasenmäher und springe aus
dem Bett. Ich renne zum Fenster und schaue in die Richtung, aus der das
Geräusch gekommen ist. Es wird draußen tatsächlich der Rasen gemäht, aber nicht
von dem heißen Typ aus meinem Traum, sondern von meinem Nachbarn Herrn Kosta.
Ich bin enttäuscht denn Herr Kosta und der Mann aus meinem Traum mit seinem
muskulösen Körper haben rein gar keine Ähnlichkeit. Herr Kosta ist die Art von
Mann die nach getaner Arbeit mit einem kühlen Blonden im Garten sitzen und sich
über den Bierbauch streichen. Auch jetzt sitzt er mit seiner Flasche in der
Hand auf dem rostigen Rasenmäher. Als er mich am Fenster entdeckt winkt er mir
freundlich zu, ich erwidere seinen Gruß und verschwinde dann schnell vom
Fenster.
Nun sitze ich auf meinem Bett und zerbreche mir meinen Kopf
über diesen verrückten Traum. Der Gedanke daran lässt mich laut aufseufzen,
denn wenn es diesen Kerl überhaupt geben sollte dann, hätte ich ohne hin keine
Chance.
So und nun zu mir, ich heiße Liora, 21 und optisch nicht
wirklich die Art von Frau, der jeder Mann hechelnd hinterherblickt.
Ich bin das Sinnbild einer weiblichen Frau, ich habe breite
Hüften, eine üppige Oberweite und ein oder zwei Rettungsringe zu viel. Sprich
wenn ich einmal untergehen sollte, brauche ich keinen Rettungsring, denn ich
trage meine schon am Körper, praktisch oder?
Aber ich mache mich deswegen nicht fertig, klar habe ich
meine Komplexe, aber hat die nicht jeder? Außerdem finde ich nicht alles an mir
schlecht, ich habe große, haselnussbraune Augen die von dichten, langen Wimpern
umrahmt werden, volle Lippen und wenn ich lächle, zeichnen sich Grübchen ab.
Mit ein paar Mängeln bin eigentlich mit mir zufrieden,
trotzdem hatte ich bis jetzt noch keine feste Beziehung, geschweige denn eine,
die lange gehalten hat. Ich weiß nicht woran es jedes Mal gelegen hat, entweder
haben wir irgendwann gemerkt das es doch nicht mit uns funktioniert wie am
Anfang gedacht, oder es waren einfach Schwachmaten, mit denen man kein normales
Gespräch führen konnte.
Meine Freunde, die alle in festen Händen sind, reden mir
gut zu und beteuern mir das ich doch noch den „Richtigen“ finden werde. Was für
ein toller Spruch den auch wirklich jeder Single hören möchte oder?
Und wäre es, nicht schon schwierig genug einen geeigneten
Mann zu finden, der für mich der „Richtige“ sein könnte, bin ich nun mal schon
21 und ich finde, das langsam dieser Typ auf seinem weißen Schimmel angeritten
kommen könnte. Nachdem ich mir genug den Kopf zerbrochen habe, schlurfe ich ins
Bad und stelle mich unter die warme Dusche.
Nach der erfrischenden Dusche widme ich mich meinen Haaren,
diese widerspenstigen Locken in den Griff zu bekommen ist nicht einfach, denn
jeden Morgen sehe ich aus wie ein gerupftes Huhn. Als ich eine halbwegs
anständige Frisur hinbekommen habe, gehe ich zum Make-up über.
Fertig angezogen und startklar schnappe ich mir meine
Schultasche mit Schulbücher und begebe ich mich ins Esszimmer, wo meine Eltern
bereits sitzen und frühstücken.
»Guten Morgen mein Schatz, hast du gut geschlafen? «,fragt
mich meine Mutter.
Meine Mutter ist einen Kopf kleiner als ich und hat die
gleichen widerspenstigen Haare, die sie mir freundlicherweise vererbt hat. Aber
im Großen und Ganzen komme ich eher nach meinem Vater.
Dieser sitzt am Esstisch und schimpft über den derzeitigen
Aktienkurs.
Ich antworte meiner Mutter nur knapp, dass ich gut
geschlafen habe, sie muss ja nicht wissen, was ich für einen verrückten Traum
hatte. »Das freut mich. Hab einen schönen ersten Tag an der Uni Liora. Ich muss
jetzt los, bis heute Abend dann ihr zwei«. Mein Vater sieht kurz von seiner
Zeitung auf, gibt meiner Mutter einen Kuss und wünscht ihr einen schönen Tag.
Ich trinke meinen Kaffee zu Ende und schlinge mein Frühstück runter, denn ich
bin schon spät dran und an seinem ersten Tag sollte man nun wirklich nicht zu
spät kommen.
Nachdem ich mich auch von dem letzten Familienmitglied am
Tisch verabschiedet habe, ziehe ich mir schnell meine Schuhe an, schnappe mir
meine Jacke und Tasche und verlasse das Haus.
Nach einiger Zeit des Suchens finde ich zum Glück einen
Parkplatz vor der Universität.
Während ich rückwärts einparke, ja ihr Männer da draußen
ich kann rückwärts einparken, sehe ich meine beste Freundin auf mich zu rennen.
Ich steige schnell aus und nehme meine aufgekratzte
Freundin in die Arme und wünsche ihr einen guten Morgen.
»Heute beginnt unser neues Leben Liora, ach ich freue mich
so, dass wir zusammen studieren werden«. »Ja, wir zwei an der gleichen Uni, ob
das mal gut geht? «Erwidere ich ihr grinsend, während wir zum Eingang laufen.
»Ach was, die anderen müssen nur aufpassen, denn jetzt kommen wir. Und weißt
du, was das Beste ist? «. », nein, aber du wirst du es mir bestimmt gleich
sagen«. »Ich sag nur ein Wort Liora, Frischfleisch«.
Das sah meiner Freundin ähnlich, sie ist mit mir der
einzige Single unter meinen Freunden und ich müsste lügen, wenn ich sagen würde
das mir das nicht gefallen würde. Denn so konnte ich mit ihr über diese ganzen
knutschenden und sich die Zunge in den Hals steckenden Pärchen lästern. Elisabeth,
aber alle nennen sie nur Elly, ist die Art Single, die es nicht stört Single zu
sein, sie fühlt sich in dieser Situation sehr wohl und möchte diese auch ungern
ändern. Sie meint, Beziehungen seien zu anstrengend, aber ich weiß, dass es
etwas mit ihrer ersten großen Liebe zu tun hat. Elly und ihr ach so toller
Freund waren über drei Jahre ein Paar und sichtbar glücklich, bis ihr Freund
ihr gestand, dass er sie mit zwei Frauen betrogen hat. Seit dem, hat sie keinem
Mann mehr ihr Herz geschenkt und hat sich hinter einer panzerdicken Schutzmauer
verschanzt. Es ist sehr schade, denn sie ist eine wunderschöne Frau mit ihren
langen blonden Haaren, endlos wirkenden Beinen und ihren moosgrünen Augen. Aber
ich weiß, dass irgendwann ein Mann kommt, der ihre Schutzmauer durchbricht und
ihr Herz erobern wird.
»Na ja, ich glaube ja nicht, dass da etwas für uns dabei
ist. Aber lass uns nun lieber in die Eingangshalle zu den anderen Studenten
gehen, oder hast du Lust an unserem ersten Tag zu spät zu kommen? «. Wir
betreten die komplett aus Glas bestehende Eingangshalle der Universität und
schauen uns fasziniert um. Im vorderen Teil der Halle steht eine große Bühne,
auf der sich die Professoren und der Direktor der Universität, versammelt
haben.
Der Raum ist mit hunderten von Stühlen gefüllt, auf denen
es sich immer mehr Studenten bequem machen und auf den Beginn warten.
Ich sehe mir die Gesichter der Studenten etwas genauer an
und kann einige bekannte aus meiner Schulzeit darunter erkennen. Als diese uns
entdecken, winken sie und signalisieren uns, dass es neben ihnen noch freie
Plätze gibt.
In meiner Schulzeit hatte ich nie wirklich viele Freunde,
Ich habe nie zu einer bestimmten Gruppe gehört. Nicht zu den „Tratsch Tanten“,
die über jedes Gerücht und jede Trennung aus der Schule Bescheid wussten, auch
nicht zu den „Strebern“, die scheinbar immer am Lernen waren. Ich konnte mich
in keiner dieser Gruppen einfinden, ich kam zwar mit allen gut klar, aber
Freunde waren sie nie für mich. Mit Elly war es etwas vollkommen anderes, als Elly
in unsere Klasse kam, hat sie mich einfach umgehauen. Ihre lustige und lebensfrohe
Art hat mich mitgerissen. Sie ist nicht so wie ich, sie kann sehr schnell
Freundschaften schließen und ist die Art von Mädchen, die im Sportunterricht
immer als Erste in das Team gewählt wird. Sie hätte sich wirklich jeden als
beste Freundin raussuchen können, aber sie hat sich für mich entschieden und
seitdem sind wir unzertrennlich.
Elly und ich schauen uns grinsend an und sagen im selben
Moment »Neuanfang? «.
Wir lachen prompt los und setzten uns in die etwas vorderen
Reihen der Halle. Gespannt beobachten wir, wie sich die gläserne Halle immer
mehr füllt. Der Direktor der Universität tritt an das Rednerpult und bittet um
etwas Ruhe und Aufmerksamkeit. Das Gemurmel um uns herum wird leiser und nun
schauen alle gespannt in Richtung Bühne.
»Ich heiße alle Erstsemester Studenten der Universität
Konstanz hier in unserer Empfangshalle willkommen. Heute beginnt für Sie alle
ein neuer Lebensabschnitt auf dem wir Sie gerne begleiten möchten. Dieser Weg wird für viele gewiss kein
leichter sein, aber unsere Professoren und Dozenten werden euch tatkräftig bei
Seite stehen, euch unterstützen und dem Einen oder Anderen sogar Wissen
vermitteln können«. Das Lachen des Direktors erfüllt den Raum und nun steigen
auch die hinter ihm auf der Bühne mit ein.
Nachdem sich der Direktor wieder etwas gesammelt hat und um
etwas Ruhe gebeten hat, bittet er die Professoren und Dozenten, sich
vorzustellen.
Gespannt schaue ich in die Gesichter, die nach und nach an
das Rednerpult herantreten und sich und ihr Fach vorstellen. Zum größten Teil
sind es ältere Männer und Frauen, die begeistert und sicher über ihr Fach
reden, als hätten sie den Text immer und immer wieder geübt.
Ich habe mir meinen Professor schon vor Monaten im Internet
angeschaut und als dieser dann in einem Rollstuhl neben das Rednerpult gefahren
kommt, bin ich zunächst etwas verwundert.
Der gebrechliche Mann im Rollstuhl hat keine Ähnlichkeit
mehr, mit dem Mann, der mich im Internet auf seinem Foto angelächelt hat. Mit
zittriger Stimme fängt er an zu sprechen.
»Auch ich möchte Sie alle willkommen heißen. Einige werden
sich bestimmt schon gefragt haben, warum ich nun in einem Rollstuhl vor Ihnen
sitze. Diese Frage ist leicht, zu erklären, ich bin 70 Jahre alt und hatte vor
kurzem meinen dritten Herzinfarkt«. Ich bin schockiert, wie bestimmt die
gesamte Menschenmenge ebenfalls. »Ich habe mich nach diesem Herzinfarkt leider
nicht mehr so erholt, wie ich es mir erhofft hatte. Nach langer Überlegung und
Anweisung von meiner Frau und dem Kollegium, habe ich mich nun entschieden in
meinen wohlverdienten Ruhestand zu gehen. Die Arbeit an dieser Universität hat
mir immer sehr viel Freude bereitet und es fällt mir, gewiss nicht leicht zu
gehen, aber es wird Zeit. Ich wünsche Ihnen allen hier im Raum, alles Gute für
die Zukunft«.
Mit diesen Worten begibt sich mein Professor, den ich nun
nie kennenlernen werde, an seinen alten Platz.
Gemurmel breitet sich im Raum aus und ich kann in viele
schockierte und erstaunte Gesichter blicken. »Hast du das gewusst? «, fragt
mich Elly von rechts.
»Nein, natürlich nicht, ich glaube, das wusste keiner von
uns bis jetzt. Ich hoffe nur, dass sie schnell einen Ersatz gefunden haben«.
Ich richte meine Augen wieder auf den Direktor, der nun erneut an das
Rednerpult herangetreten ist und seine Stimme an uns richtet. »Ich denke, dass
das für Sie alle ein Schock sein muss, welchen Sie erst einmal sacken lassen
müssen. Wir mussten nun schnell einen Ersatz finden, was keine leichte Aufgabe
darstellte, denn ein würdiger Ersatz für unseren geschätzten Kollegen sein.
Aber es hat sich jemand als würdig erwiesen, deshalb möchte ich Ihnen nun den
neuen Dozenten für das Fach Literatur vorstellen. Kommen Sie doch bitte einmal
zu mir und stellen sich vor«.
Ein junger Mann tritt an die Seite des Direktors und blickt
mit seinen stahlblauen Augen in die Menschenmenge.
Ich ringe um Atem, ich kenne diese Augen nur zu gut. Diese
Augen gehören dem Mann, der mir Nacht für Nacht den Schlaf raubt.
Ich schlucke und schaue zu Elly, die rechts von mir sitzt
und erzähle ihr flüsternd von meiner Sichtung. Ich habe Elly schon vor Wochen
erzählt, dass ich Nacht für Nacht von diesem mysteriösen Mann träume. Elly
beugt sich zu mir herüber und flüstert mir zu» Glaubst du wirklich, dass er das
ist? Das kommt mir schon etwas eigenartig vor, so einen Zufall gibt es doch gar
nicht und dann ist er auch noch dein Lehrer? «
»Ich weiß, dass das sehr unglaubwürdig klingt, aber ich
träume seit Wochen von diesen Kerl und glaub mir, dass ist der Mann«. »Wenn du
wirklich von diesem Mann träumst, dann muss ich wirklich sagen, dass du dir da
aber ein richtiges Schnuckelchen rausgesucht hast. Man Liora der ist mega heiß,
den würde nicht einmal ich von der Bettkante stoßen«.
Ich bin am Verzweifeln, ich dachte, dass dieser Mann nie
existieren würde und nun steht genau dieser Mann auf der Bühne und begrüßt alle
Studenten, eingeschlossen mir.
Alec Parker
Wieder einmal wache ich keuchend auf
und brauche erst einmal kurze Zeit um mich zu orientieren und zu sammeln. Ich
träume schon seit Wochen, jede Nacht von der gleichen Frau. Ihr Gesicht
kann ich nie erkennen, nur ihre
haselnussbraunen Augen kann ich ausmachen. Diese Gesichtslose Frau raubt mir
den Schlaf und den Verstand. Die Träume werden Nacht zu Nacht intensiver, ich
träume davon wie wir uns in die Augen schauen, uns berühren und wie wir mit
einander schlafen.
Doch bevor ich Befriedigung finden
kann, wache ich auf und bleibe auf meiner enormen Erektion
sitzen.
Nachdem ich endlich die Erleichterung
gefunden habe, nach der ich mich jede Nacht sehne, dusche ich und ziehe eines
meiner vielen Hemden an. Ich verzichte auf die Krawatte und lasse den obersten
Knopf meines Hemdes offen.
Anschließend lege ich mir meine
silbernen Manschettenknöpfe an und bereite mich mental auf meine Rede vor.
Heute ist ein großer Tag für mich, denn ich löse meinen alten Professor ab und
unterrichte ab sofort die Studenten für Literaturwissenschaften.
Also lese ich mir noch einmal den
kleinen Zettel durch, den ich eigentlich schon längst auswendig kann. Ich muss
gestehen, dass ich ein bisschen aufgeregt bin, aber ich werde das locker
rocken. Die Stelle als Dozent habe ich eigentlich nur angenommen, weil mich
mein alter Professor darum gebeten hat. Da ich in der Universität an der Quelle
sitzen werde war das Angebot umso verlockender für mich. Ich bin mir sicher,
dass ich ein paar Studentinnen in mein Bett entführen
kann. Denn wer kann bitte so einem
gutaussehenden Mann, wie mir, widerstehen?
Nun fahre ich also mit meinem Volvo
XC 60 zur Universität und alles erinnert mich an damals. An die vielen Stunden
im Hörsaal, an die unzähligen Frauengeschichten und an meine erste große Liebe,
diese Schlampe. Ich habe mein Lebensstil für sie geändert, denn sie war die
erste Frau, die ich
wirklich geliebt habe. Ich wollte sie
nicht nur einfach ins Bett bekommen, klar wollte ich das, aber sie war mir
wichtig und ich wollte einen guten Eindruck machen. Ich habe mich also voll auf
sie eingelassen, ihr mein kaputtes Herz geschenkt und was war der Dank? Sie hat
mich mit einem Typ betrogen, der in der untersten Liga spielt, die es jemals
gab und geben wird. Sie meinte nur, dass der Charakter zählt und nicht das
Aussehen und das sie bei ihm besser aufgehoben wäre als bei mir.
Ist das zu fassen? Ich bin ein gut
aussehender Typ, groß, muskulös, perfekte Haare und sie nimmt einen
dahergelaufenen Penner? Und dann hatten wir noch nicht einmal Sex. Ich hätte
wirklich alles für diese Frau getan, ich habe gewartet, bis sie bereit war, was
für ein Scheiß. Bereit gibt es nicht, entweder man ist scharf auf den andern,
oder eben nicht.
Seit diesem Tag habe ich mir
geschworen, dass ich nie wieder eine Frau an mich heranlasse, ich verzichte
aber trotzdem nicht auf Sex, nein ganz bestimmt nicht, ich habe sehr viel Sex.
Sehr guten Sex und das Beste ist, ich
muss mir keine Namen merken, oder die Frauen danach wieder anrufen. Einfach
ganz unkomplizierte One night Stands ohne Verpflichtungen.
Jeder der sagt, dass man um Sex zu
haben Gefühle braucht, der lügt. Braucht man nicht, denn ich muss es ja besser
wissen.
Ich hatte wirklich jede Art von Sex
und ich muss sagen, es gibt wirklich einige. Ich hatte harten,
schnellen, Analsex und habe wirklich
jede Stellungen ausprobiert. Aber den Sex, den ich in meinen Träumen habe, ist
komplett anders. Man kann ihn nicht mit den anderen vergleichen.
Diese Art von Sex verabscheue ich, Blümchensex.
Blümchensex ist die einzige Art von Sex, die ich nicht praktiziere. Er ist
nichts für mich, die Zärtlichkeit, die Frauen die mit ihren schönen Augen in
meine Seele zu blicken versuchen und diese ganzen liebevollen Küsse ertrage ich
einfach nicht.
Nun sitze ich hier oben auf der Bühne
und warte auf meinen Einsatz. Ich höre den anderen Rednern nicht zu, sondern
lasse lieber meinen Blick über die zahlreich erschienenen Studentinnen
schweifen.
Ich schaue mir jede genau an, meine
Augen erfassen jeden Makel, der diese Frauen zieren.
Mein Blick bleibt bei einer jungen Frau
kleben, sie hat lange blonde Haare, grüne Augen und ein
makelloses Gesicht. Sie trägt ein
kurzes dunkelblaues Kleid, in dem ihre nackten Beine einfach nur zum Anbeißen
aussehen.
Neben diesem scharfen Geschoss sitz
das absolute Gegenteil. Braunes zerzaustes Haar, langweilige braune Augen und
ganz viel Fett. Diese Frau sollte sich echt mal ein Beispiel an ihrer
Sitznachbarin nehmen und mehr Sport treiben. Ich frage mich, ob dieses
langweilige, graue Mäuschen
überhaupt schon einmal Sex hatte.
Wahrscheinlich nicht, irgendwie tut sie mir schon leid, denn wie sie aussieht,
wird sie wahrscheinlich auch immer Jungfrau blieben. Ich würde nie mit so
jemanden ins Bett gehen. Aber mit der scharfen Blondine auf jeden Fall,
hoffentlich ist sie in meinem Kurs. Wenn nicht, dann ist es mir egal, denn sie
steht nun auf meiner Liste und ist irgendwann fällig.
Ihr fragt euch nun sicher, was es mit
meiner Liste auf sich hat. Ich führe die Liste in meinem Kopf, sie beinhaltet
alle Frauen, mit denen ich noch Sex haben werde, denn bis jetzt hat sich mir
noch keine Frau verweigert. Und nun steht auch eine weitere Blondine auf dieser
einen Liste.
Ich wende den Blick von den
Studentinnen ab und höre nun aufmerksam meinem alten Professor zu, der mit
seiner Rede beginnt.
Er sieht so zerbrechlich, in seinem
Rollstuhl, aus. Ich hatte ihn noch als lustigen, lebensfrohen, aber auch
strengen Professor in Erinnerung. Ich habe zu ihm aufgeschaut und ihn in meiner
Studienzeit wirklich in mein Herz geschlossen. Er wurde mit der Zeit zu einer
Vaterfigur für mich.
Auch nach meinem abgeschlossenen
Studium hatten wir ab und zu Kontakt, der sich mit der Zeit
verstärkte. Bis vor kurzem war ich
fast jede Woche bei ihm und seiner Frau. Ich war es auch, der ihn aufgefunden
hat. Er lag einfach da und rührte sich nicht mehr. Ich habe sofort den
Rettungswagen gerufen und das nötigste getan um ihm zu helfen. Der Erste Hilfe
Kurs war doch noch zu etwas zu gebrauchen. Es stellte sich heraus, dass er
einen Herzinfarkt hatte, seinen dritten.
So kam ich zu dieser fantastischen
Stelle als Dozent. Und genau dieser Dozent muss jetzt eine Rede halten.
Nach meinem Stichwort, begebe ich
mich also die Bühne und blicke in die
Menschenmenge. Alle Studenten und
Studentinnen schauen mich gespannt an und lauschen
meinen Worten, bis auf eine. Diese
Studentin reißt die Augen auf und vergisst sogar Luft zu holen.
Ich weiß ja, dass ich verdammt gut
aussehe, aber man muss wegen mir nicht vergessen zu atmen.
Ich würde mich ja sehr geschmeichelt
fühlen, wenn es nicht die fette braunhaarige Studentin wäre.
Als sie bemerkt, dass ich sie
anschaue, wendet sie sofort ihren Blick von mir ab und wendet sich
ihrer Sitznachbarin zu und flüstert
ihr etwas ins Ohr. Sind diese zwei etwa Freundinnen?
Nachvollziehen kann ich dies nicht,
warum ist die heißeste Blondine in diesem Saal mit einer Frau wie ihr befreundet?
Dass diese zwei über mich reden, ist
mir durchaus bewusst, aber was sie genau über mich zu flüstern haben würde mich
wirklich brennend interessieren.
Ich beende meine Rede und begebe mich
wieder an meinen Platz.
Nachdem sich auch alle anderen Lehrer
vorgestellt haben, werden die Namen der Studenten und Studentinnen und dessen
ausgesuchten Faches vorgelesen.
Auch werden die Namen vorgelesen, die
ab sofort meine Lesungen und meinen Unterricht besuchen werden.
Ein Student nach dem anderen meldet
sich, nachdem dessen Namen vorgelesen wurde, ich hoffe einfach nur, dass die
blonde Schönheit in einem meiner Kurse ist.
Als der letzte Name vorgelesen wurde,
vernehme ich nach einer gefühlten Ewigkeit ein leises »Hier«. Ich schaue mich
um und durchsuche den Saal nach dieser zarten Stimme.
Als ich sehe, wer sich bei dem Namen
Liora Winston meldet, verziehe ich kaum merklich mein Gesicht. Das war es dann
wohl mit der Hoffnung auf die heiße Schnecke. Ich muss nun mit ihrer
dicklichen Freundin vorlieb nehmen.
Liora Winston
Ich sitze unruhig auf meinen Stuhl
und starre ihn einfach nur dumm an. Gespannt lausche ich jedem Wort, welches
aus seinem Mund entweicht. Äußerlich sieht er genauso aus, wie in meinem Traum,
vielleicht sogar noch etwas besser. Seine Stimme geht runter wie Öl und erst
wie er sich auszudrücken weiß, himmlisch. Aber ich mache mir nichts vor, dieser
Typ hat entweder eine Freundin, ist schwul, aber was noch viel offensichtlicher
ist, ich spiele nicht einmal ansatzweise in seiner Liga.
Nachdem sich dieser „Gott“
vorgestellt hat, folgen noch die restlichen Lehrer. Jeder stellt sich
nacheinander vor, mich interessieren diese Menschen aber nicht, ich habe nur
Augen für einen und dieser sitzt nachdenklich auf seinem Platz. Und da passiert
es, als sein Blick durch den Raum schweift, treffen sich unsere Blicke für eine
gefühlte Ewigkeit. Aber der Blick, den er mir zuwirft, spricht Bände. Ich kann
ihn nicht wirklich einordnen, ist es Gleichgültigkeit, Ekel, oder doch etwas anderes?
Alec Parker, ist das nicht ein geiler
Name? , erhebt sich von seinem Platz und steigt anmutig die Treppen der Bühne
hinab. Er schaut sich noch einmal im Saal um und heftet seinen Blick dann auf
mich. Er schreitet mit großen Schritten auf mich zu und seine Mundwinkel heben
sich etwas. Unruhig rutsche ich auf meinem Stuhl hin und her und warte auf das
was kommen mag. Will er wirklich zu mir, ich kann es einfach nicht begreifen,
bis er endlich vor mir steht. Er beugt sich zu mir hinunter und flüstert mir
mit seiner Engelsgleichen Stimme ins Ohr »Komm mit«. Ich schaue schnell zu Elly
rüber, diese nickt heftig den Kopf. Ängstlich, aber gespannt was mich erwarten
wird, erhebe ich mich und trete an seine Seite. Alec Parker begibt sich schnell
zum Ausgang des Saals und ich laufe wie ein räudiger Köter hinter ihm her. Studenten
schauen hinter uns her, aber das ist mir im Moment völlig egal. Ich habe nur
Augen für diesen atemberaubenden Mann vor mir.
Vor dem Saal angekommen, dreht sich
Alec zu mir um und tritt an mich heran.
Es sind keine Worte notwendig, wir
schauen uns einfach nur an, bis er mich plötzlich packt und an die
gegenüberliegende Wand drückt. Ich schaue mich schnell um, nicht das uns jemand
beobachtet, aber der Flur ist Menschenleer. Ich konzentriere mich wieder auf
meinen gegenüber und auf das was er mit mir anstellt. In meinem Unterleib regt
sich etwas, dieses Gefühl kann man nicht beschreiben, aber ich kann euch so
viel sagen, ich stehe innerlich in Flammen.
Immer noch werde ich, von seinen Händen,
fest an die Wand gedrückt. Einen kurzen Moment überlege ich mir ob ich hier
überhaupt das richtige tue, denn ich bin ihm in dieser Position hilflos
ausgeliefert. Selbst wenn ich wollte, könnte ich mich nicht aus seinem starken
Griff befreien.
Da macht sich wieder dieses wohlige
Ziehen in meinem Unterleib bemerkbar und ich lasse alle Gedanken bei Seite und
konzentriere mich auf das was ich im Begriff bin zu tun. Ich nehme meinen
ganzen Mut zusammen und küsse ihn. Bevor er meinen Kuss erwidern kann, löse ich
mich von seinen Lippen, denn ich vernehme ich Geräusch. Ich habe Angst, dass
uns jemand beobachtet haben könnte, aber auf dem Flur ist außer uns immer noch
niemand zu sehen.
Aber ich habe doch ein Geräusch
gehört, besser gesagt eine Stimme. Ich höre aufmerksam zu und jetzt kann ich
hören was diese Stimme zu sagen versucht.
»Liora«, langsam wird die Stimme
lauter, »Liora«, »Man Liora, du wurdest aufgerufen«.
»Scheiße, was wo bin ich?«. Meine
Freundin ergreift wieder das Wort »Liora du wurdest aufgerufen, du musst dich
melden«. Ich schaue mich um, ich stehe nicht im Flur, an die Wand gedrückt.
Nein, ich sitze auf meinem Platz und Elly schaut mich entgeistert an. Jetzt
träume ich nicht nur nachts von ihm, nein jetzt muss ich auch noch Tagträumen.
Schnell melde ich mich und sage mit leicht zittriger Stimme »Hier«. Wie lange
war ich denn bitte weg? Anscheinend sehr lange, denn der Direktor gibt ein
erleichterndes »na endlich« von sich.
Bis zum Ende des Einführungstages,
bin ich sehr schweigsam und gehe auch nicht auf die Fragen von Elly ein.
Natürlich will sie wissen, was mit mir losgewesen ist und warum ich so in
Gedanken war.
Aber ich kann ihr doch nicht sagen,
dass mich nun auch Tagträume von Alec Parker durch den Tag führen. Ich kann ja
nicht einmal mehr unterscheiden, was Traum und was Wirklichkeit ist. Aber
eigentlich hätte es mir von Anfang an klar sein müssen. Was bilde ich mir
eigentlich ein, dass Alec Parker- Sex auf zwei Beinen, mich im Flur an die Wand
drückt und wir uns küssen?
Ich sollte mich damit abfinden, ihn
einfach vergessen und in Zukunft ignorieren. Vielleicht sollte ich das Fach
wechseln, dann hören eventuell auch die Träume auf. Diese Träume werden mir
wirklich immer suspekter. Ich kannte diesen Mann nicht, habe ihn zuvor noch nie
gesehen und ich träume einfach so von Alec Parker? Hat das etwas mit Schicksal
zu tun? Ganz bestimmt nicht, denn dann würde das hier ganz anders ablaufen.
Wahrscheinlich hält er mich jetzt schon für total bekloppt, außerdem kann
dieser Typ jede haben die er will. Er muss nur einmal mit dem Finger schnippen
und hunderte Frauen rennen sabbernd hinter ihm her und betteln darum, eine Nacht
mit ihm verbringen zu dürfen.
Alec Parker
Als endlich alle Namen von sämtlichen Listen aufgerufen
wurden, begebe ich mich mit den anderen Dozenten und Professoren von der Bühne
hinunter und gehe zum Ausgang. Ich lasse es mir natürlich nicht nehmen einigen
Studentinnen auf den Arsch zu schauen. Viele von ihnen haben in der Tat ein
wohlgeformtes Hinterteil, an das ich gerne meine Hände platzieren würde.
Ich atme tief durch und konzentriere mich wieder auf das
Wesentliche, wie schaffe ich es, die hübsche Blondine für mich zu begeistern?
Aber dieses Vorhaben muss bis morgen warten, denn der heutige
Tag ist nun endlich vorbei. Vielleicht habe ich mich doch zu sehr zugemutet?
Ich werde es sehen, morgen beginnt die erste Vorlesung und ich muss den halben
Tag mit ihr verbringen, Liora Winston.
Ich dränge den Gedanken an sie zur Seite und versuche mich
auf andere Gedanken zu bringen. Was fange ich denn mit diesem Tag noch an? Ich
könnte einer meiner zahlreichen Bekanntschaften anrufen, die hübscheste anrufen
und einige heiße Stunden mit ihr verbringen. Aber ich war natürlich so schlau
und habe mich mit meinen Kumpels verabredet um mit ihnen einen gemütlichen
Männerabend in irgend so einem neuen und angesagten Club zu verbringen. Immer
ist irgendwas dazwischen gekommen, mein bester Freund Ben stört dies am Meisten,
wir sind seit unserer Kindheit befreundet und er kann einfach nicht verstehen,
dass wir uns nicht mehr so häufig sehen wie früher. Ich weiß noch genau wie wir
früher alles zusammen gemacht haben, wir sind um die Häuser gezogen, haben
massig Frauen aufgerissen und nebeneinander in die Büsche gekotzt. Deswegen
kann ich diesen Abend nicht schon wieder absagen, aber vielleicht hilft er mir
auch ein bisschen abzuschalten. Denn morgen beginnt der ernste Teil in meinem
Leben. Ich muss Studenten unterrichten, damit sie etwas aus ihrem Leben machen.
Sie müssen lernen, dass das Leben kein Ponnyhof ist indem sie alles in den
Arsch geblasen bekommen. Auch wenn es bestimmt einige unter ihnen gibt, die
tatsächlich etwas in den Arsch geblasen bekommen.
Ich hatte nie jemanden der mich unterstützt hat, ich musste
mir mein Wohlstand und mein Leben selbst aufbauen und lernen was es heißt hart
zu arbeiten.
Als ich endlich mein Auto erreiche, steige ich erleichtert
ein und starte mein Baby, ich liebe dieses Auto. Ich lasse den Motor aufheulen
und brause an den zahlreichen Studenten vorbei in Richtung Ausfahrt. Ich komme
aber nicht einmal so weit, denn ich muss schlagartig bremsen, als etwas vor
mein Auto läuft.
Ich trete das Bremspedal durch und hoffe das Schlimmste zu
verhindern. Wer ist bitte auch so blöd und läuft mir geradewegs vor mein Auto?
Als ich zum Stehen komme, steige ich aus und vergewissere
mich, dass nichts Schlimmes passiert ist. Schon beim Austeigen vernehme ich
Flüche und Ausdrücke, bei denen meine Mutter mir den Mund mit Seife
ausgewaschen hätte.
»Welcher gehirnamputierte beschissene Wichser war das
verdammte Scheiße?«, ich muss schmunzeln, denn diese zarte Stimme und diese
Flüche passen einfach nicht zusammen.
Als ich jedoch sehe, wer mir vor mein Auto gelaufen ist, packt
mich die Wut, Liora Winston kniet vor meinem Wagen und hält sich ihr Knie.
Langsam kommt es mir so vor, als würde sie mich verfolgen, oder einfach immer
auftauchen und mir diesen Tag so unangenehm wie möglich zu machen. Also Liora
Winston noch einen Fluch aussprechen will, komme ich ihr zu vor. »Wer ist denn
hier gehirnamputiert, wer ist denn einfach über die Straße, vor mein Auto
gelaufen?«.
Als mich Miss Winston erblickt, starrt sie mich einfach nur
an und bekommt einen hochroten Kopf, wäre sie nicht so verdammt hässlich, würde
ich es ja sogar ganz süß finden. Aber sie scheint sich sehr schnell zu fangen
und versucht erneut das Wort zu ergreifen.
»Wollten sie mich umbringen? Sie heizen hier auf dem
Unigelände als würde ihnen die ganze Uni gehören, hier sind 10km erlaubt und
sie beschleunigen hier auf einem Fußgängerüberweg, sind sie bescheuert?«
Ich höre mir das nicht länger an, ihr geht es anscheinend
Bestens, also steige ich wieder in meinen Wagen und fahre einfach an ihr
vorbei. Als ich zu Hause angekommen bin, gehe ich geradewegs in Richtung
Badezimmer und stelle mich unter die Dusche. Erst jetzt wird mir bewusst welche
Konsequenzen diese Geschichte für mich haben könnte. Denn ich darf nicht
vergessen, ich bin ein Dozent und sie könnte mich für das vorhin anzeigen. Ich
versuche mich zu entspannen und fasse einen Entschluss. Ich werde mich bei ihr
entschuldigen, auch wenn ich es diesen Gedanken nicht ertragen kann. Ich habe
mich noch nie für etwas entschuldigt, aber ich habe wirklich keine Lust wegen
Miss Winston vor meinem ersten Tag meinen Job zu verlieren. Nachdem ich mir ein
Handtuch um die Hüften gelegt habe, greife ich zu meinem Handy und rufe im
Sekretariat der Universität an. Ich muss versuchen die Nummer von dieser Liora
Winston rauszufinden. Lange dauert es nicht und ich tippe die Nummer von ihr
ein, zum Glück hatte ich noch einen Gefallen bei Miriam offen, denn für sie als
Sekretärin unserer Uni war es ein Aufwand von ein paar Sekunden die Handynummer
von Liora Winston ausfindig zu machen. Es lohnt sich also doch mit der
Sekretärin geschlafen zu haben. Zufrieden wähle ich die Nummer von Miss
Winston. Ich will schon wieder auflegen, als sich die für diese Person zu zarte
Stimme meldet, »Liora Winston, wer spricht da?«.
It´s Showtime.
Liora Winston
Ich kann es einfach nicht fassen, da laufe ich, nachdem ich
mich von Elly verabschiedet habe, ganz gemütlich aus dem Unigebäude in Richtung
meines Autos und dann das. Dieser bescheuerte Penner fährt wie eine besengte
Sau auf mich zu und bringt mich fast um. Ich will mir gar nicht ausmalen, was
passiert wäre wenn er nicht noch gebremst hätte.
Ich konnte mich in diesem Moment einfach nicht beherrschen und
musste ihm einige Ausdrücke an den Kopf werfen, ich war auf 180.
Dann hat er auch noch die Dreistigkeit besessen und ist
einfach davon gefahren, als wäre nichts passiert. Ich sollte mir diesen Mann
einfach aus meinem Kopf schlagen und mich nicht mehr mit ihm beschäftigen.
Als ich Zuhause ankomme, gehe ich sofort auf mein Zimmer.
Meine Eltern sind zum Glück noch nicht da und ich muss mich nicht ihren Fragen
aussetzten. Das letzte was ich jetzt gebrauchen könnte wäre es meinen Eltern zu
berichten wie denn mein Tag gewesen ist. In meinem Zimmer angekommen lasse ich
mich auf mein Bett fallen, stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren, lasse meine
Lieblingsmusik laufen und versuche mich zu entspannen. Doch trotz Imagine
Dragons, schaffe ich es einfach nicht, Alec Parker aus meinem Kopf
fernzuhalten. Ich sehe seine himmlischen stahlblauen Augen vor mir und muss
trotz meiner beinahe Tötung lächeln als ich an ihn denke.
Ich schließe meine Augen in der Hoffnung ein bisschen Schlaf
zu finden, als mein Handy klingelt.
Wahrscheinlich ist es Elly, die mit mir über den heutigen Tag
philosophieren möchte, doch als ich auf das Display meines Handys schaue, kann
ich die unbekannte Nummer niemandem zuordnen.
Ich überlege kurz ob ich rangehen soll, riskiere es aber und nehme
den Anruf entgegen.
»Liora Winston, wer spricht da?«. »Hallo Miss Winston, ich
wollte mich bei ihnen entschuldigen, hier spricht übrigens Alec Parker«. Mir
stockt der Atem und in mir brodelt erneut die Wut. »Woher zur Hölle haben sie
meine Nummer?«. »Das tut nichts zur Sache, ich wollte mich einfach nur für den
heutigen Vorfall entschuldigen. Ich hätte aufpassen sollen und am Ende nicht
einfach wegfahren dürfen. Verzeihen sie mir?«.
Ich weiß nicht was ich darauf antworten soll, ich bin
irritiert. Erstens: woher hat dieser Typ meine Nummer? Zweitens: Ich muss ihm
eigentlich verzeihen, denn er ist mein Dozent und ich sollte es mir mit meinem
Lehrer nicht verscherzen. Und Drittens: Er hört sich am Telefon so aufrichtig
an, als ob es ihm wirklich leidtun würde. Also antworte ich ihm mit der einzig
richtigen und vernünftigen Antwort.
»Ich verzeihe ihnen, vergessen wir einfach was heute passiert
ist und fangen morgen von vorne an«.
»Ich danke ihnen, bis morgen«. Und mit diesen Worten legte er
auf. Ich lasse den Anruf noch einmal Revue passieren, er hätte ja auch noch ein
bisschen mit mir telefonieren können oder nicht?
Aber ich muss mich daran erinnern, dass er mein Lehrer ist
und nicht irgendjemand.
Ich denke noch einige Zeit über diesen verrückten Tag nach und lege mich in mein Bett. Einige Zeit später falle ich in einen traumlosen Schlaf.
Ich denke noch einige Zeit über diesen verrückten Tag nach und lege mich in mein Bett. Einige Zeit später falle ich in einen traumlosen Schlaf.
Alec Parker
Damit habe ich das auch erledigt. Ich lege mein Handy auf den
Nachttisch und lege mich in mein Bett, als ich meine Augen schließen will fällt
mir meine heutige Verabredung wieder ein. Also zwinge ich meinen Arsch aus dem
Bett und verlasse angezogen meine Wohnung. Ich fahre die Hauptstraße in
Richtung Club, indem ich mich heute mit meinen Kumpels verabredet bin.
Natürlich bin ich zu früh und gehe schon mal an die Bar und bestelle mir einen
Wodka Tonic. Ich lasse meinen Blick durch den düsteren Raum schweifen, der nur
durch bunte Scheinwerfer beleuchtet ist. Wie von allein scanne ich die Frauen
und filtere mein potenzielles Beuteschema heraus. Aber irgendetwas ist heute
anders, ich bin nicht bei der Sache und kann mich auf nichts konzentrieren. Ich
könnte Miss Winston umbringen, denn durch sie ist mir heute sogar das Aufreißen
von Weibern vergangen. Aber das bekommst du schon noch wieder Liora, da kannst
du dir sicher sein.
»Alec, du bist also wirklich gekommen, wie lang haben wir uns
jetzt schon nicht mehr gesehen? Könnten auch Jahre gewesen sein findest du
nicht?«. Benjamin, wir nennen ihn aber alle nur Ben, kommt mit einem Grinsen an
die Bar und setzt sich neben mich. »Natürlich komme ich, selbst nach der
heutigen Aktion, ich kann dich doch nicht im Stich lassen. Du sagtest, dass
noch andere kommen? Wer sind denn diese Leute?«. »Ach, das sind nur ein paar
Leute von mir, als Fotograf der High Society kommt man halt viel rum. Sie
werden dir bestimmt gefallen, besonders die Frauen, erste Sahne muss ich sagen«.
Mit diesen Worten wandte sich Ben von mir ab und bestellte
sich irgendeinen teuren Whiskey, ich bezweifle zwar das dieser seinen stolzen
Preis wert ist, aber ich muss das Gesöff ja nicht trinken. Nachdem ich meinem
besten Freund von dem heutigen Erlebnis berichtet habe, er sich vor Lachen
nicht mehr halten konnte und fast vom Barhocker geflogen ist, kamen auch die von
Ben erwarteten Gäste.
Wir
verzogen uns alle in die VIP Lounge, die eigentlich immer frei war, da sie wie
alles hier nicht wirklich billig ist, aber da Ben ein angesehener Fotograf ist einen
sehr guten Ruf unter der oberen Schicht genießt, sollte das kein Problem sein.
Nun war es an der Zeit, dass sich die neuen Gäste vorstellten. Es waren
insgesamt zwei Männer, ungefähr in unserem Alter und fünf Frauen, die allesamt
nicht von schlechten Eltern waren. Zwei von ihnen waren groß, blond und wahrscheinlich
Model von Beruf. Die Anderen waren dunkelhaarig und etwas kleiner als die zwei
Blonden. Sie waren alle eine Augenweide und ich würde sie bestimmt nicht von
der Bettkante stoßen, besonders die eine dunkelhaarige, Anna heißt sie glaube
ich, aber nicht an diesem Abend. An diesem Abend war einfach alles anders und
ich hatte auf nichts wirklich Lust. Mir ging dieses fette Stück Scheiße nicht
aus dem Kopf, okay ganz ruhig, ich glaube ich brauche wirklich mehr Alkohol.
Vielleicht sollte ich es einfach mit einer von den fünf versuchen und eine mit
nach Hause nehmen, sie starren mich eh schon alle so lüstern an, sodass sich allmählich
doch etwas in meiner Hose bewegt und langsam größer und härter wird.
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